Konzentrationslager Buchenwald

Im Mai 1937, nur wenige Tage nach den Weimarer Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung des Gauforums, besichtigte Theodor Eicke, Inspekteur der Konzentrationslager, das Gelände oberhalb der Stadt auf dem Ettersberg. Dieser war ein beliebtes Ausflugsziel der Weimarer, nur acht Kilometer vor der Stadt. Die Errichtung des Konzentrationslagers sei nun beschlossen, teilte Eicke kurz darauf mit.

Nach Protesten der Weimarer "NS-Kulturgemeinde" am 28. Juli 1937 wurde der anfängliche Name "K.L. Ettersberg" geändert in "K.L. Buchenwald, Post Weimar". Der bisherige Name sei mit der Weimarer Klassik eng verbunden und eigne sich nicht für ein Konzentrationslager, so die Begründung. Gegen die Errichtung des KZ protestierte man nicht.

Zwischen Weimar und dem Konzentrationslager gab es eine Vielzahl von administrativen und wirtschaftlichen Kontakten. Zunächst wurde Buchenwald an die kommunale Infrastruktur durch Straßen, Postverkehr, Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Mindestens 40 Weimarer Firmen unterhielten mit dem KZ Geschäftsbeziehungen und lieferten oft ihre Waren vor Ort ab. Insgesamt waren zwischen 1937 und 1945 im KZ Buchenwald 250.000 Menschen inhaftiert.

Die Totenkopf-SS und die Häftlinge waren bei ihrer Ankunft am Bahnhof und seit Kriegsbeginn bei Arbeiten in der Stadt präsent. SS-Männer verbrachten ihre Freizeit in Weimar und viele heirateten Weimarer Frauen. Mehrmals täglich fuhr ein Bus nach Buchenwald. Viele Weimarer nutzten sonntags auch die Möglichkeit, mit ihren Familien den SS-Falkenhof zu besuchen.

Öffnungszeiten
Museen:
April – Oktober:
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
November – März:
Dienstag – Sonntag
10 – 16 Uhr
Montag geschlossen

Die Außenanlagen sind täglich zu besichtigen, Audiobegleiter können in der Besucherinformation ausgeliehen werden.

 

Wegweiser und Bushaltestelle vor dem Lagereingang, 1943.
Quelle: Sammlung Gedenkstätte Buchenwald